Presseberichte

Halt geben

Seit 25 Jahren verhilft Steffania Nürnberger ihren Patienten zu mehr Lebensqualität

Nur wenn der Keller eines Hauses dicht und stabil ist, können Wände und Dach darauf sicher beständig stehen. Was für den Hausbau einleuchtet, gilt im übertragenen Sinne ebenso für ein gelingendes Leben. Da die Aktivität und die Teilhabe am Geschehen für die Gesundheit des Menschen von zentraler Bedeutung sind, stellt die Ergotherapie eine breite Auswahl an Behandlungsmöglichkeiten zur Seite, um Störungen unterschiedlichster Ausformung aufzulösen. Seit 25 Jahren erlebt es die Würzburger Ergotherapeutin Steffania Nürnberger wie es gelingt, Babies, die keine Ruhe finden und immer wieder weinen, zur Ruhe kommen zu lassen, Kleinkinder, deren Feinmotorik aufgrund einer nicht ausreichend ausgebildeten Körperwahrnehmung gestört war, sensibel für sich und ihre Umwelt zu machen, vermeintliche Zappelkinder ruhig und konzentriert auf ihren Plätzen zu halten.

„Ziel der Ergotherapie ist die größtmögliche Selbstständigkeit, Lebensqualität und Lebensfreude des Patienten ein allen Bereichen des Alltags“, umreißt Steffania Nürnberger die Leitlinien der vielseitigen Therapie. Mit Blick auf die vergangenen 25 Jahren Praxisarbeit und die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft mit ihrer großen Anzahl an auffälligen Kindern – Würzburg ist Ritalin-„Hochburg“ – sind es vor allem die mediale Überforderung und das gesteigerte Tempo, in dem sich ein Kind aufgrund hoher Anforderungen entwickeln muss, die Störungen herbeiführen. „Es fehlt die Zeit des Reifenlassenkönnens, die Geduld und die Konzentration auf die Kinder selbst und deren Bedürfnisse nach Nähe, halt und Geborgenheit einzugehen“, stellt die erfahrene Therapeutin fest. Schnell werden Medikamente verschrieben, die das grundlegende Problem aber nicht ausreichend beseitigen. „Es ist notwendig sich die Geschichte einer Familie genau anzuhören, aufmerksam zu sein, um zu erkennen, wo Hilfe wirksam ansetzen kann, um das Leben für alle Beteiligten wieder lebenswert zu gestalten“, macht sie klar.

Ganz oben stehe die Wahrnehmung des eigenen Körpers, bei Kindern wie bei älteren hilfsbedürftigen Personen, denen sie mit unterschiedlichen Methoden zunehmend mehr Lebensqualität erhalten kann. Wer Dinge und sich selbst begreifen kann, entwickelt ein Bild im Kopf, versteht Zusammenhänge und kann auf Veränderungen angemessen reagieren. Gemeinsam mit den Eltern entwickelt sie einen Therapieplan, der die ganzen Ressourcen, die in einer Familie stecken, reaktivieren kann, damit der Weg Schritt für Schritt in die Normalität führt.„Wenn dies gelingt, sind alle unglaublich glücklich“, so die Therapeutin, die aus jahrelanger Erfahrung auch weiß: je früher man damit im Falle einer Störung beginnt, desto besser. Eine ergotherapeutische Behandlung wird in der Regel ärztlich verordnet. Es besteht aber auch die Möglichkeit der privaten Inanspruchnahme.

Leporellino 03|2013

Mit den Sinnen gut Freund sein

Steffania Nürnberger setzt in ihrer Ergotherapie den Körper als Lehrmeister ein

Viele Eltern sind mit ihrem Latein am Ende: Ihr Kind kann sich in der Schule nicht konzentrieren, hat Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung oder der Aussprache, wird von den Ärzten als über aktiv eingestuft oder kann nachts nicht ein- oder durchschlafen. Auf der Suche nach Hilfe kann auf Verordnung eines Arztes die ERGOTHERAPIE den kleinen Patienten in seiner gesamten Entwicklung unterstützen und fördern. Mit spielerischen und alltäglichen Möglichkeiten, aber auch mit klaren Programmen gewinnt das Kind jene Befähigung, die es mit Freude und Erfolgserlebnissen durch die Alltag trägt.

Nach acht Jahren in der Frühförderung und seit 18 Jahren in der eigenen Praxis steht Steffania Nürnberger mit ihren Mitarbeitern erfolgreich den Eltern und ihren „Sorgenkindern“ mit Rat und Tat zur Seite. Dabei wird sie nicht selten von ihren beiden Hunden Carla und Lotte auf charmant-direkte Art unterstützt. Eine Aufmerksamkeitsbasis ist geschaffen, auf der unterschiedlichster Weise aufgebaut werden kann. Sich selbst spühren lernen, die Sinne aktivieren, um ein Bild von sich zu bekommen, ist Ziel der Ergotherapie. Umfangen von einem weichen, schützenden Nestchen oder in der Hängematte sacht über den Boden schaukelnd, sich im Bällebad räkelnd oder im Werkraum Kraft und Geschick einsetzend, der Bewegungsaspekt ist entscheidend für das Funktionieren der Sinne und das verstehen der Welt. Ob es darum geht, den seltsam konstruierten Roller Racer in Gang zu setzen Oder von der „Nudelbahn“ zu rutschen oder Rechenaufgaben zu lösen, die spielerische Vermittlung steht im Vordergrund für Organisation, Handlungsplanung und Handlungsumsetzung.

„Kinder müssen sich bewegen. Das Gehirn muss Nahrung haben, um richtig arbeiten zu können“, macht die erfahrene Therapeuten den Stellenwert der Bewegung klar. Auf diesem Wege erlangt das Kind jene Körperinformationen, die es für seine Wahrnehmung braucht, um Kompetenzen und Strategien für alle Lebensbereiche entwickeln zu können. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern stellen Steffania Nürnberger und ihre Mitarbeiter eine mehrwöchige Therapie zusammen. So führen auch die Eltern das Therapiekonzept zuhause weiter fort, Damit sich sinniges und geistiges künftig im Alltag die Waage halten können.

Leporellino 05|2006